Die Hinrichtung des Jesus von Nazareth ist und bleibt von trauriger Aktualität. Über zweitausend Jahre später werden immer noch Menschen, die für ihre friedlichen Absichten und Überzeugungen einstehen, verfolgt, verhaftet, verurteilt und getötet, weil sie etablierte Systeme stören und ins Wanken bringen könnten.
Auch deshalb ist es gut, sich am Karfreitag im Gedenken an die Todesstunde Jesu zur neunten Stunde, also um 15 Uhr, Zeit zu nehmen für Musik und Wort zur Passion.
Die Stadtkantorei Leverkusen führt Chöre, Choräle und Arien aus dem Oratorium “Der Tod Jesu” aus der Feder des Komponisten Carl Heinrich Graun auf. Er lebte von 1703 bis 1759. Seine Musik klingt an vielen Stellen nach J.S. Bach, an anderen aber schon etwas nach Haydn oder Mozart – sehr schöne und empfindsame Musik zwischen den großen Epochen Barock und Klassik also. Der Text zeichnet das seelische und körperliche Leiden Jesu vor und während der Kreuzigung nach und möchte die Hörer zu Tränen rühren. Gleichzeitig strahlt es große Zuversicht und Hoffnung aus. Dieses Oratorium gehörte seinerzeit zu den bekanntesten und über lange Zeit jährlich aufgeführten Passionsmusiken. Heute ist es nicht allzu oft live zu hören, deshalb: Herzliche Einladung zu dieser Gelegenheit.
Die Stadtkantorei wird begleitet und solistisch ergänzt von Elke Schäfer-Ludin (Klavier), Marion Bücher-Herbst (Sopran), Susanne Duwe (Sopran), Steffen Bücher (Bass), Claudia Späth (Kontrabass). Die musikalische Leitung hat Kantor Bertold Seitzer, Pfarrer Dr. Prößdorf setzt geistliche und inhaltliche Impulse.
Der Eintritt ist frei, da die “Musik zur Todesstunde Jesu” ein liturgisches Konzert, also Konzert und Gottesdienst ist. Spenden am Ausgang sind aber sehr hilfreich und willkommen.